Das Motto kann hier nur heißen ,,Erlaubt ist, was gefällt" Es muß nicht die rechteckige Einheitskiste sein, die alle anderen auch schon haben. Eine außergewöhnliche Gehäuseform ist nicht nur Blickfang, sie kann sogar klangliche Vorteile haben. Gehäuse, deren Wandflächen unterschiedlich groß sind oder nicht parallel verlaufen, neigen weniger zu Gehäuseschwingungen und im Gehäusekörper stehenden Wellen als rechteckige Formen – nur müssen Sie dieses Gehäuse auch bauen können.
Voraussetzung dafür, dass der Lautsprecher auch so klingt, wie er soll, ist bei Bassreflex- und geschlossenen Boxen und ihren Spielarten (z.B. Bandpass) das Gehäusevolumen. Wenn Sie also die Bauform oder die Holzstärken, die im Bauplan angegeben sind, verändern wollen, behalten Sie möglichst genau das Nettovolumen bei. Ein “Schnapsglas” mehr oder weniger macht da allerdings nichts aus. Denken Sie an die Versteifungsringe im Inneren der Box! Richten Sie sich beim Design der Box in erster Linie nach Ihren wohnlichen Verhältnissen und bauen Sie eine hohe schlanke Box, wenn sie passt, oder auch einen “Kühlschrank”, wenn er besser passt.
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Zwar ist es richtig, dass für das Abstrahlverhalten der Lautsprecherchassis die Breite der Schallwand Bedeutung hat, richtig ist aber auch, dass diese Auswirkungen eher gemessen als gehört werden können. Es verschieben sich im Frequenzgangschrieb, der (meist) in einem Meter Entfernung vor der Box in Hochtönerhöhe gemessen wird, einige Buckel und Senken im Bereich zwischen 1000 (Schallwandbreite ca. 60 cm) und 4000 (Schallwandbreite ca. 12 cm) Hertz, unter einem Winkel von 30 ° oder in einem größeren Abstand von der Box sind diese Erscheinungen weniger relevant. Auch der Schalldruckgewinn im Mitteltongbereich, hervorgerufen durch Reflexionen auf der Front, verschiebt sich bei schmaleren Boxen ein wenig zu höheren, bei breiteren als im Bauplan angegebenen ein wenig zu tieferen Frequenzen. Die leider nicht zu ändernden Auswirkungen des Aufstellungsortes in der Wohnung beeinträchtigen da schon wesentlich mehr den Musikgenuss. Wird der Basslautsprecher oder die Reflexöffnung in Bodennähe eingebaut, ergibt sich ein lauterer, aber nicht immer besserer Grundton. Bei einigen Konstruktionen wird daher ein solcher Aufbau bewusst gewählt. Eine Veränderung der Konstruktion könnte diese (nicht) erwünschte Auswirkung haben. Weiterhin größeren Einfluss auf den Musikgenuss zu Hause hat natürlich auch die angeschlossene Verstärker-Elektronik. Wenn der Lautsprecher bei Ihnen nicht gut spielt, hat das weniger mit Ihrem Gehäusedesign als mit dem Aussuchen des falschen Lautsprechers für Ihre Wohn- und Elektronikverhältnisse zu tun.
Aus diesen Gründen raten wir Ihnen vor dem Kauf des Lautsprechers zu einem Probehören in den eigenen vier Wänden, um eine spätere Enttäuschung auszuschließen. Ein guter Fachhändler hilft Ihnen hier weiter.
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