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AX 8-HR von Lukas
27.06.2013

AX 8-HR von Lukas

Beitrag von Lukas zu Lautsprecher
Wege:
Fullrange
Gehäuseprinzip:
Bassreflex
Höhe:
90 - 120 cm
Anwendung:
Standlautsprecher
Marke:
Gradient
Preislevel:
< 100 €
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Die Idee, Lautsprecher selbst zu bauen und damit die ganz eigenen Vorstellungen in Bezug auf die äußere Erscheinung zu realisieren, gefällt mir schon länger. Aber erst als meine Braun Wandlautsprecher der 70er Jahre beim Transport ins Studentenzimmer einen irreparablen Schaden nahmen, entschloss ich mich dazu, die Idee auch umzusetzen. Schon zuvor war ich beim gedankenverlorenen Surfen durch's Internet auf Lautsprecherbau gestoßen, jetzt vertiefte ich mich in die Recherche. In der darauf folgenden Zeit verbrachte ich viele vergnügliche Stunden in Vorfreude.

Es war von Anfang an klar, dass es eine Standbox werden sollte. Sie sollte zum Einen meinen Bedürfnissen nach klassischer Musik gerecht werden. Zum Anderen sollte sie aber auch mit meiner Liebe zur elektronisch produzierten, basslastigen Musik, welche auch mit gehobenem Pegel wiedergegeben werden will, nicht überfordert sein. Unterschwellig floss aber auch mein Wohlgefallen an simplen, funktionalen aber auch ästhetischen Lösungen für komplizierte Problemstellungen mit ein. Und dann ist da noch der Geldbeutel eines Studenten, der bestimmte Preisklassen nicht gelten lassen möchte. So entschied ich mich für die AX-8 HR, ohne sie vorher gehört zu haben, da das Hörstudio für Süddeutsche einfach zu weit weg liegt, um mal schnell hinzufahren. Ich verließ mich also ganz auf die Klangbeschreibungen.

Als ich den Vater eines Freundes wegen ein paar praktischer Fragen um Rat bat, bot er mir nicht nur an, die Lautsprecher in seiner Werkstatt zu fertigen, sondern war bald so angetan von der Idee, dass er einem seiner Söhne im Handumdrehen zur anstehenden Konfirmation den gleichen Bausatz bestellte. Seine langjährige Erfahrung als Werklehrer und Künstler und die ideale Umgebung, in welcher es für alles die passende Maschine gab, ließen die Holzarbeiten zum vollen Erfolg werden. Bei ihm möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken.

Einzig auf der Suche nach einem passenden Fräskopf fürs Versenken der Chassis wurden wir nicht fündig. Einen Kompromiss, bei dem die Vertiefung eventuell nicht richtig rund geworden wäre, wollte ich nicht eingehen und deshalb beschloss ich, meine ersten selbstgebauten Lautsprecherboxen sollten die Chassis als aus der Not entstandenes Design-Element oben aufgesetzt bekommen, was mir im Nachhinein auch wirklich gut gefiel.

Einer meiner Wünsche war es von Anfang an, Lautsprecher aus Holz zu bauen und die Oberfläche auch so zu behandeln, dass der hölzerne Charakter ohne Furnier erhalten bleibt. Zudem fiel mir im Forum immer wieder der interessante Effekt von Multiplex-Stoßseiten auf. Dazu stellte ich mir die Kombination von hellem Holz mit schwarzem Leder gut vor, eine Art Kombination aus Wolfgangs AX-08 HR und Joergs SB 36.



Neben dem Preis, den man für Multiplex zahlen muss, hatte ich auch nicht bedacht, dass sieser Wrkstoff bei ungenauer Leimung nur begrenzt Schleifkorrekturen zulässt. Deshalb musste ich zweimal eine ganze Schicht herunter schleifen, was aber optisch weitaus weniger schlimm ist, als ich befürchtet hatte. Die darunter liegende Schicht ist zwar nicht so hübsch wie die Deckschicht und die Maserung verläuft senkrecht zu ihr. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich den Aufwand nicht gescheut habe und dass ich mich zum teuren Multiplex letztendlich doch durchgerungen habe. Würde ich die Boxen noch einmal bauen, würde ich alle Seiten einen Millimeter länger sägen und die Fräsungen für die Lamellos dementsprechend einen Millimeter weiter nach innen setzen.

Nachdem der Korpus soweit war, dass ich den Lautsprecher einsetzen konnte, übermannte mich die Neugierde auf den Klang. Auch hier habe ich etwas unterschätzt: die Einspielzeit, welche zumindest bei den Axis HR-Treibern eine beachtliche Rolle spielt. Die ersten Töne haben mich nicht vom Hocker (oder vom Sofa) gehauen. Nachdem ich aber ca. 10 Stunden Einlaufzeit anderweitig totgeschlagen und meinen Platz im Sweetspot wieder eingenommen hatte, konnte ich meine neuen Lautsprecher klanglich kaum wiedererkennen. Es war als hätten sich die Membranen erst “freispielen” oder warmlaufen müssen. Oder eben als hätte jemand heimlich die Treiber ausgetauscht. Nun stand, gute Aufnahmen vorausgesetzt, ein ganzes Sinfonieorchester klar im Raum, wo vorher noch eine Wolke gehangen hatte. Und eben das, was ich mir von fülligen Standboxen erhofft hatte, nämlich dass der Klang sich im Raum ausbreitet und nicht mehr aus zwei Achtzollern stammt, trat ein. Die dumpfe Wolke war zu Gunsten eines klaren, sehr differenzierten Klangbilds gewichen. Im Lauf der nächsten Tage wurde alles sogar noch etwas klarer (bildete ich mir zumindest ein).

Aber auch meine elektronische Musik trat ganz neu und, wie alles andere auch, unglaublich direkt an mich heran. Hier gab es viele kleine Nuancen, kleine Zischs, unaufdringliche Tonspuren, welche ich vorher noch nicht bemerkt hatte. Schon bei klassischer Musik zeigten die Breitbänder, dass sie auch die tiefen Töne des Kontrabass wunderbar füllig wiedergeben können, bei elektronischer Musik wird das aber erst recht deutlich.

Zum Beispiel beginnt Oliver Koletzkis "I Miss My Friends" wunderbar sphärisch und auf meinen neuen Boxen gespielt auch unglaublich räumlich mit der Geräuschkulisse eines Flughafen. Darauf tritt die Melodie, dem Klang eines Xylophones ähnlich, einfach vor die Geräuschkulisse. Wenn die Drums zusammen mit einem E-Bass einsetzen, zeigt sich die ganze, klangliche Fülle der AX-8. Wums hatten auch meine früheren Boxen. Die Gradient-Treiber aber zeigen, wie tiefe Frequenzen schon von einem günstigen Breitband-Lautsprecher wiedergegeben werden können: Tief, differenziert, mit Druck aber trotzdem nicht zu dominant (wie das bei so manch anderen Systemen schnell der Fall sein kann).

Ich konnte aber auch die schon oft erwähnten Nachteile nachempfinden und bestätigen. Wenn man sich aus dem süßen Orte des Klanges etwas entfernt, verlieren die Höhen deutlich an Klarheit und auch die Bässe verschwimmen. Der Abstrahlwinkel der hohen Frequenzen ist enger, als ich angenommen hatte und der volle Genuss beschert sich einem wirklich nur am ausgewählten Örtchen. Für mich ist das trotzdem nicht weiter schlimm, wie sich herausgestellt hat. Man muss die Lautsprecher nur auf einen wohl gewählten Ort ausrichten, an den man sich zum Musikgenuss begibt. Bei einem geselligen Abend mit Freunden hört sowieso keiner so genau hin. Man kann eben nicht alles haben und manchmal leben die schönen Dinge mit von den Einschränkungen, die sie mit sich bringen.

Nach der ausführlichen Klangprobe zwang ich mich, die Treiber noch einmal auszubauen. Das Holz wurde mit weißpigmentiertem Hartöl zweimal eingelassen und mit Leder beklebt. Obwohl es der professionelle Umgang mit Leder verbietet, nutzte auch ich Holzleim zum Aufkleben. Das funktionierte zu meiner vollständigen Zufriedenstellung ohne Blasen zu werfen. Um die Schnittkanten des Kunstleders zu versenken, hatte ich vor Verleimung in die Frontplatte 3 mm breite Nuten gesägt. Vor dem Bau hatte ich mir wegen des Versenkens ein Modell angefertigt. Die Überstände des Leders sollten mit der Rückseite einer Stricknadel in den Nuten versenkt werden, danach wurde der Teil, welcher nach oben herausstand, mit einem Cutter abgeschnitten.




Mein erstes Lautsprecher-Selbstbauprojekt wird sicherlich nicht das letzte sein. Es war toll vom Aussuchen des richtigen Bausatzes bis zur Freude, welche aufkommt, wenn die Lautsprecher das erste Mal fertig im Wohnzimmer des Elternhauses stehen. Und seitdem brauche ich zum Zähneputzen immer mindestens 20 Minuten, da ich mich schon reflektorisch in den Sweetspot begebe, von welchem das Entkommen nur sehr schwer ist.

Ganz ohne Wehmuthstropfen geht es aber auch nie: Dass auf den Fotos, welche ich mit einer geliehenen Spiegelreflex-Kamera aufnahm, an den Lautsprechern noch eine Schraube fehlt und dass ich das erst viel zu spät gemerkt habe, ärgert mich im Nachhinein doch sehr. :) 



Mit Dank an die Gemeinschaft für Bausatz und Inspiration.

Lukas

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"Sehr schön gewordene Lautsprecher! Ich habe mir diese im letzten Weihnachtsurlaub gebaut und bin einen ähnlichen Weg gegangen was die Optik angeht. Die Multiplex Schallwand und die schrägen Bretter des "Horns" habe ich schwarz gebeizt. Wobei ich neidlos anerkennen muss, dass deine Version mit Leder optisch sehr reizvoll ist. Ich wünsche viel Spaß beim Musikhören!"
- Tim

"Hallo, ich besitze auch einen AX-8 aber in einen TQWT Gehäuse verbaut. Die von Holly. Ich habe mir mal "Adele", leider nur über you tube, angehört. Das würde sich auf CD schon wesentlich besser anhören. Betreibe die AX8 mit einen Symasym Verstärker und höre eher elektronische Musik z. Bsp. älteres Goa Trance ;) von X Dream, über originale CDs. Trotz hörbarer Schwächen meinen älteren 2Weg-Lautsprechern gegenüber bin ich bei der AX8 geblieben. Der Spaßfaktor hat einfach überzeugt. Es klingt nie nervig und man hört gerne zu. Das ist mir an den Axis aufgefallen. Diese Räumlichkeit der Breitbänder ist einfach genial. Super Lautsprecher für so wenig Geld. Viel Späß euch weiterhin... "
- Marcel2

"Hallo Lukas, auch ich habe die Lautsprecher ohne sie vorher zu hören gebaut,und wurde nicht enttäuscht! Ich weiß genau was du mit "freispielen und warmlaufen" meinst. An dieser Stelle,Glückwunsch an dich! An diejenigen die die AX-8 HR im Wohnzimmer stehen haben(oder wo sonst)möchte ich einen kleinen Klang Tip abgeben: Hört euch bei Gelegenheit "Adele Live at Royal Albert Hall" über die Breitbänder an! Ich kann euch sagen,DAS ist der Hammer!! Adele´s Stimme klingelt in den Ohren!Wahnsinn dieses Organ! Es ist nicht einfach Laut...-Diese Frau steht neben euch und schreit euch an ;) Also,viel Spass mit den Axis MfG Kai"
- Kai

Bilder aus der Lautsprecherbau Community zu diesem Bausatz

Marcel by Marcel2
BS/AX8-HR Concept by Kurzweil
AX8-HR Santos Palisander by hteavnafets
frisch aufgehübscht by don
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