Es war ganz komisch; vor einigen Jahren war auf einmal Ruhe an der Haustüre
Gaaaaaaaaaanz früher hatte ich mal einen Visaton-Subwoofer für mein Heimkino gebaut. Somit war der Entschluss schnell gefasst: Das neue Hobby wird der Lautsprecherbau. In welch finanziellen Abgründe dies führen kann, wusste ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht ;-))). So wurde schnell der erste Bausatz bestellt; aus einem wurde viele:
So gings dann so weiter
3. SB 417 - die blieb dann bei Papa
4. Audible 34 - Sohn Nr. 1 brauchte zusätzliche Lautsprecher
Die wollte ich damals zum ersten Hörevent von Christian nach Ingolstadt mitnehmen, wurden dann aber kurz vorher Opfer einer Party.
5. SB 36 - notwendiger Ersatz für die Audible
6. SB 36 Center
7. SB 15 Front-High und Effektlautsprecher
Zwischenzeitlich war ich auch in Kerpen und habe hier dann Marcus kennengelernt. Habe mir die Duetta, Doppel 7, Little Princess usw. angehört. Hängengeblieben ist die:
8. Satori 1 - für die Terrasse
Die Satori 1 steht überdacht in meinen Freisitz am Pizzaofen; Gehäuse mit Sandsteintapete wetterfest gemacht. Hier sitze ich den ganzen Sommer beim Lesen, Pizzabacken usw. Dieser Lautsprecher ist phänomenal.

Ich sofort an's Telefon: "Marcus, können wir die Satori 1 ausbauen?" Leider musste er mich hier enttäuschen; das geht nicht, aber ich sollte mich noch etwas gedulden denn es kommt eine Satori 3. Vielleicht geht da was. Also warten..............gefühlt wie eine Ewigkeit.
Meine Pläne reiften gedanklich trotzdem weiter
Es wird die S4 mit Be Hochtöner.
Die beiden Satori 1 werden zum passenden Centerlautsprecher umgemodelt. Dies hatte ich teilweise schon per Email mit Marcus abgeklärt und auch von ihm die pasenden Weichen dazu erhalten. Apropos: Das finde ich einen SUPER -SERVICE! Die SB 417 kommen im neuen, noch zu bauenden Gehäusen zweiteilig zum Pizzaofen in den Garten.
Im Oktober 17 habe ich zwischendurch dann mal noch Christian und Tanja in Ingolstadt besucht und mir seine Eton Arcosia Primo Plus angehört. Er empfahl mir dann die Agile - ahhhhhhhhhhh - das ist die teuerste Box!. Aber sehr verlockend. Nach einem weiteren Telefonat mit Marcus......., nochmal: Der Typ ist spitze!..........es bleibt dabei: Satori 4 mit Beryllium. So, wer es bis hierhergeschafft hat bekommt nun den Baubericht.
Die Gehäuseplanung
Parallel machte ich mir in den Mittagpausen Gedanken, wie ich das Ganze konstruiere. Eine Verstellung der Winkel der einzelnen Module wie bei der originalen Utopie war viel zu aufwändig und nicht nötig. Somit kam ich auf die Idee, das Ganze mit Scharnieren zu realisieren. Hier bin ich dann flexibel mit den Winkeln, bis die zwei Hübschen im Wohnzimmer stehen und klingen. Dann kann ich mit den Anstellwinkeln "spielen" bis es mir gefällt. Die benötigten Abstandhalter für hinten werden im Anschluss gefertigt und angebracht.
Um den WAF-Faktor zu testen, habe ich zu allerster Mal ganz schnell ein Muster aus Kartons angefertigt und meiner Gattin gezeigt. Nach dem ersten Lachanfall gab sie dann ihr OK! Das Design stand auch recht schnell.
Vielen Dank hier an meine Frau Geli, Maus genannt. Sie ist hier seeeeeeeeeeeeeeehr "belastbar".
Die Fronten und die Unter/Oberseiten der Module werden schwarz lackiert; die Front des HT-Moduls bekommt eine Edelstahlplatte mit Fräsung der Lautsprecherbezeichnung; Seitenteile werden furniert und auch mit Klarlack veredelt.


Weichen
Ach übrigens, die Bauphase wird zeigen, dass die Planungsphase gar nicht lange genug sein kann.
Die Bauphase
Die in der Planungsphase beschriebene Idee, die MT/HT-Weichen in einem der MT-Module einzubauen war damit bereits wieder hinfällig. Alles kommt in das Bassmodul. Der Aufbau der einzelnen Module ging dann flott von der Hand, Schaubzwingen waren keine nötig.

Nachdem dies erledigt war, ging es ans Furnieren. Ich dachte ja zuerst daran, nur die beiden Seiten zu furnieren und die Rückseite, die Front und Ober/Unterteile schwarz zu lackieren; habe mich dann aber dazu entschieden, alles bis auf die Rückseite zu furnieren. Verwendet habe ich dazu das SaRaiFo (Safe the Rainforest!) Furnier "Palisander Santos". Diese Furniere sind auf einem Fließ aufgebracht; und werden so herstellt, dass der Regenwald überlebt. Zu diesem Vorteil kommt hinzu, dass sie deutlich weniger brüchig und teilweise auch in extremen Breiten zu haben sind. Meine Maße waren 250cm x 42 cm (3 Blatt) und 250 x 64 cm (1 Blatt). Ich entschied mich für die Bügelmethode zum Aufbringen der Furnierblätter. Ich muss sagen, dass dies von Mal zu Mal besser klappt und sauberer wird. Nächstes Mal würde ich wahrscheinlich zuerst nur die Front furnieren, anschließend die Schallwandfräsungen machen und dann die restlichen Flächen furnieren. Ich hatte bereits alles furniert. Somit hieß es beim Transport der Module immer: ACHTUNG, bloß nicht irgendwo hängenbleiben.

Anschließend wurden die Rückseiten, die Unterseiten und die Schienen mit Lack lackiert (ein befreundeter Lacktechniker empfahl mir eine Velourrolle zum Lackieren, da das Ergebnis deutlich besser wird als mit einer Schaumstoffrolle). Zwei Schichten Lack ergaben ein sehr gutes Ergebnis; da sowohl die Unterseiten als auch die Rückseiten im Wohnzimmer eigentlich "unsichtbar" sind und der Verlauf bereits eine sehr gute Oberfläche ergab, habe ich auf das aufwändige Schleifen verzichtet. Die MT/HT-Module wurden anschließend miteinander verleimt. Die Bassmodule blieben für sich.


Anfänglich hatte ich ja gedacht, diese selbst aufzubauen aber Marcus war dann so nett ....(Gott sei Dank; Vielen Dank dafür).

Um dies alles so machen zu können, musste ich aber vorher den Boden des Bass-Moduls wieder aufsägen. Wie oben schon geschrieben..............die Planungsphase kann nicht lange genug sein.
Der nächste Schritt war das Anbringen der diversen Dämmmatten. Für die MT-Kammer hat mir Marcus selbstklebende Matten mit eingepackt; die Dinger sind echt klebrig. Für den Bassteil hatte mir Marcus noch Bitumex-Platten empfohlen, da ich die Gehäuse nur aus 19mm MDF gebaut hatte. Diese sind auch selbstklebend und verringern die Resonanzschwingungen. Nachdem ich dann die Sonofil-Matten ebenfalls für die Bassmodule zugeschnitten und eingebaut habe, kam die normale Dämmwatte noch rein. Damit die MT/HT-Module sicher auf dem Bassteil stehen, habe ich mit Holzdübeln eine Verbindung geschaffen, die es einfach ermöglicht, das Oberteil bei Bedarf abzunehmen.
Dann war es soweit:

Die Hochzeit

Die beiden hängen an einem Marantz Stereo-Verstärker PM 8003; nachdem ich den Lautstärkeregler von der 0-Stellung langsam aufgedreht hatte, machte sich Ernüchterung breit. Ein Bassmodul funktionierte nicht. Nachdem ich die Weiche nochmals freigelegt und mit meinem Schwager telefoniert hatte kam mir die Vermutung, dass es an der Trafokernspule liegen könnte. Hier hatte ich die Anschlussdrähte gekürzt; somit den Bereich der Drähte mit Leitfähigkeit abgezwickt. Die schönen kupferfarbenen Drähte, welche ich dann an den Platinen verdrahtet hatte, waren mit nichtleitendem Schutzlack ummantelt. Nachdem dieser per Schleifpapier entfernt war, funktionierte alles Bestens.

Bereits die ersten Töne waren dann der Hammer

Beim Betrachten der Bilder für den Baubericht fällt mir auf, dass ich wohl nochmals in ein paar Spülschwämme investieren muss, um die Oberfläche noch weiter zu polieren. Ich wollte Euch aber jetzt nicht noch länger warten lassen. In diesem Sinne Frohes Neues Jahr.
Markus.......mit "k"