The modern art of Beat Club
1. Box
Beat Club Base Stereo- und Heimkino-Standlautsprecherbox auf schlankem Fuß.
2. Box
Beat Club Solist (Rear) mit rückwärtigem Hochtöner als Stereo-Lautsprecher oder als Heimkino-Teamplayer.
3. Box
Beat Club Double (Center) als Center oder als Heimkino-Front - Atmos lässt grüßen.



Beat Club - eine komplette Neuentwicklung!
So haben wir uns einmal völlig frei von den üblichen Zwängen bei der Lautsprecherentwicklung gemacht:
Ziel war ein in kleine, raumsparende Gehäuse verpacktes Heimkinoset mit partytauglicher Pegelfestigkeit und audiophilem Stereo-Sound. Zudem sollen diese Gehäuse sehr einfach im Aufbau werden, ohne komplizierte Schnörkel wie Fasen an den Gehäuserändern, sowie symmetrisch und im vergleichsweise dünnen Standardmaterial der Dicke 18/19 mm. Bei diesem Ansatz müssen eben alle Parameter optimiert werden. Hier gilt es nicht, bei bereits vorhandenen Konstruktionen Anleihen aufzunehmen.
Tieftöner SB 17CRC35-4-8


Ausgewogen im Frequenzgang, für die Größe außerordentlich pegelfest und dazu noch kinderfreundlich robust. Die CRC-Treiber bestehen aus den bekannten SB-Aluguss-Körben, jedoch mit einer Sandwich-Membran aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff. Die Sicken sind aus Gummi ohne auffällige Sickenresonanz, wie sie die meisten Konstruktionen dieser Art leider aufweisen. Ausgeprägte Membranresonanzen sind bei solchen Materialien normal und dennoch klanglich selten ein Problem. Uns begeistert der Klang dieses Chassis, welches in seiner rundum ausgewogenen Spielweise an wesentlich teurere Treiber erinnert und noch ein wenig weicher klingt als die sehr preiswerten NRXC-Chassis. Die Treiber sind klanglich am ehesten mit Metall-Membran-Chassis vergleichbar, vielleicht eine Nuance weicher, jedoch viel detailreicher aufspielend als Chassis mit Polycarbonat-Membran. Damit sind sie die Idealbesetzung für das Beat Club Lineup.
Hochtöner SB29RDC-C000-4


Und da sind wir schon beim Thema Hochtonbereich
Bei der Beat Club ist die Gehäusebreite mit 18,5 cm sehr schmal gewählt. Die Anordnung des Hochtöners 10 cm von oben (bezogen auf die Mitte des Hochtöners) wäre optisch angenehm, jedoch akustisch unangenehm. Der Präsenzbereich wird so fragmentiert in den Raum abgestrahlt, sodass es nur wenige Sweetspots, also Plätze ausgewogener Klangqualität gibt und keineswegs ein gleichmäßiges Rundstrahlverhalten. Auch die Konsonanten werden durch frequenzselektive Betonungen eher scharf klingen. Erst unterhalb von ungefähr 14 cm von der Schallwandoberkannte wird der Frequenzgang einigermaßen ausgeglichen. Das sieht optisch nicht besonders gut aus und klingt dafür himmlisch. Für das Heimkino wäre das damit die ideale Bauweise oder für jene, die technischen Purismus lieben.

Was ist eine gangbare Alternative?


Die Schallwandsimulation zeigt, dass nur wenige geometrische Kombinationen ideal wären, jedoch sind hier die Randbedingungen der Simulation zu beachten, da diese unter einem Winkel rechnet und nicht die Schallwand kreisrund unter kleinen Winkeln bei gemitteltem Ergebnis bewertet. Daher sind die hier vorgestellten Dimensionen als "günstig" zu bewerten, ohne den Anspruch zu haben, dass dies die einzig gut klingenden Varianten sind.
Auch eine seitliche Verschiebung des Hochtöners hat ähnliche Effekte. Hierbei wird in der Regel der Hochtöner in der Stereo-Aufstellung nach außen versetzt.
Bei einer seitlichen Verschiebung des Hochtöners aus der Mittelachse um 1,5 cm ergibt sich ein gutes Abstrahlverhalten seitlich ohne Fase (eine Kantenbrechung von 5 mm ist akustisch unbedeutend) und Abstand des Hochtöners 11 cm von oben mit 2 cm Fase. Verrundet man die Fasen der Front, ergeben sich große Radien, die sich akustisch gegenüber einer Front mit Fase kaum unterscheiden.
Ein Bassreflexrohr auf der Front - wie es in den zwei Front-Speakern verbaut ist - ist grundsätzlich nicht ideal für ultimatives High End, aber für maximales Bass Feeling. Daher bekommen die Muster-Frontlautsprecher riesige Jet-BR-Rohre mit Granitlack und Winkel. Das ist das Maximum, was akustisch machbar ist.

Der Winkel im Bassreflexrohr hat auch seine Funktion: 1. ist der innere Port näher an den Treibern und 2. wird der Mittel-Hochton im Winkel durch Rückreflektion etwas reduziert.
Für alle Ästheten: Sie können statt dem Jet-Rohr auch ein normales HP-100-Rohr bestellen.
Wer das Reflexrohr auf die Rückseite verbannen will, findet einen idealen Ort auf der Höhe zwischen den beiden Tieftönern.



Noch ein Benefit des Gehäuses: der Stand- und der Rearlautsprecher basieren auf einer Grunddimension von 18,5 cm x 30 cm. Bei einem so schmalen Gehäuse liegen die Treiber auf den Wänden auf, sodass die mechanischen Kräfte fast ideal vom Gehäuse abgefangen und Schwingungen des Gehäuses entsprechend reduziert werden. Durch die höhere Tiefe steht das Gehäuse bezogen auf die Bewegungsrichtung der Membrane akustisch stabiler. Dadurch klingt schon ein dünnwandiges Gehäuse aus nur 19 mm Materialdicke sehr gut.
Für ein Heimkino ist so eine Abstimmung ideal, wer ein vibrierendes Sofa beim Film- und Fernsehen braucht, der darf noch einen Subwoofer ergänzend aufstellen. Allen anderen, die nur Musik hören und einfach Filme schauen wollen, wird bestimmt nichts fehlen. Es gibt in der Tat wenig Musikmaterial, das einen ausgeprägten Tiefbass als wesentliches Element enthält. Solches Musikmaterial wird sowieso nur von wenigen Lautsprechern wiedergegeben. Eine Bass Drum zum Beispiel wird von den Lautsprechern noch akustisch abgebildet, erst wenn es um elektronisch erzeugten Tiefbass geht, wird es leise im Frequenzkeller.

Da die Aufstellung der Rear Speaker in der Regel wandnah erfolgt, wurden diese im Wirkungsgrad 3 dB zurückhaltender ausgelegt als die restlichen Lautsprecher des Surroundsystems. Damit ist grundsätzlich die Möglichkeit gegeben, das Lautsprecherset ohne jegliche Einpegelung der einzelnen Lautsprecher direkt am Heimkinoverstärker zu verwenden.


Der Teil 2 folgt in Kürze.
Marcus Nötzel und das Intertechnik Team