Auf die Spitze getrieben
In vielen Familien sind Lautsprechergehäuse gern akzeptierter Anlass zu überflüssigem Streit um des Kaisers Bart. Rechteckige Kästen mit runden, schwarzen Pappen und sonstigen Löchern sind aus mir durchaus verständlichen Gründen nun mal nicht jedermanns, meist jedoch nicht jederfraus Geschmack. Daher habe ich für die Coax 12 ein Design gewählt, dass vom alt hergebrachten Standard wohltuend abweicht und dem Chassis eine Heimat offeriert, die nicht alltäglich und in jedem Hifi-Markt zu finden ist. Was auf den ersten Blick recht schwierig zu bauen erscheint, ist in Wirklichkeit eine leichte Übung für jeden Hobbyschreiner, wenn er über eine Oberfräse und eine Stichsäge verfügt. Der gesamte Rest der Arbeit ist dann nur noch ein überschaubarer Zeitaufwand.


In der Mitte des Bretterhaufens stehen die schon mit einem 5°-Winkel versehenen Deckel und Böden der Boxen. Alle anderen Bretter habe ich rechteckig belassen. Der Platz für den Boden wird zuerst auf die unten liegende Frontwand gezeichnet.


Nun wird auf die erste Seitenplatte Fugenkleber aufgetragen. Das für alle Boxenbauten verwendete Gebinde ist immer noch das gleiche, mit dem schon im Juli einige Kästen verleimt wurden.
Die Seite wird ausgerichtet, dem haarigen Wesen hilft dabei die scharfe Brille sehr.


Die angeschrägten Deckel und Boden werden mit der richtigen Seite an die Seitenplatte geklebt. Der Finger prüft den bündigen Sitz.


Die Schnittkanten der zweiten Seite und die von Deckel und Boden bekommen ihren Leim ab, danach wird das Brett aufgesetzt.


Da Front und Rückwand unten viel zu breit sind, müssen sie auf Maß gestutzt werden. Ein dünner Bleistiftstrich markiert den Verlauf der Seite und schon kann die Stichsäge mit der Grobarbeit beginnen.
Die Oberfräse und der Bündigfräser tun dann ihren Teil dazu, dass dem Bandschleifer (hier nicht im Bild) nicht mehr allzu viel Arbeit übrig bleibt.

Die Positionen der Versteifungen werden markiert. Beim Ausrichten hilft ein Anschlag, der aus einem rechtwinkligen Brett besteht. Fehlt nur noch die Rückwand

Deckel und Boden wurden nun noch von den Seiten überragt, doch hier konnte sich der Bandschleifer dann richtig austoben, um alle Kanten plan zu machen. Einen Fuß für stabileren Stand bastelte ich mir aus einer scharz lackierten 50 x 40 cm MDF-Platte. Ein wenig Klarlack oder Holzöl sollte auch für die Multiplexplatten übrig sein, das macht schön! Das Reflexloch versteckte ich hinter einem Stück schwarzem Stoff, den ich über ein 2 cm hohes HT-Rohr spannte. Die Weiche schraubte ich etwas unterhalb des Basses an die Rückwand. Nun füllte ich die Boxen noch mit je 4 Beuteln Sonofil und der Aufbau war abgeschlossen.